„Jesus Christus ist das Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters“, so sagte Papst Franziskus zu Beginn des Jahres der Barmherzigkeit“. Das Turiner Grabtuch wird schon immer als das Tuch verehrt,

das das Antlitz Christi, also das Antlitz der Barmherzigkeit zeigt. Deswegen spielt dieses Turiner Grabtuch im Jahr der Barmherzigkeit eine wichtige Rolle. Bischof Rudolf, der ein Faksimile, also eine Kopie des Turiner Grabtuches besitzt, hat dieses dankeswerter Weise den Pfarreien und damit den Gläubigen zur Verfügung gestellt. Auch in Gleiritsch machte das Tuch Station.

 Grabtuch

Bereits am Nachmittag konnte das Tuch betrachtet werden. Viele Gläubige, auch Kinder, nahmen die Gelegenheit wahr, sich den darauf sichtbaren Körper mit den Folter- und Kreuzigungsspuren genau anzusehen, das Informationsmaterial zu studieren und sich betend in das Mysterium zu vertiefen.

Am Abend hielt Pfarrer Johann Wutz eine beeindruckende Andacht, in der die Leiden Jesu Christi, von der Geißelung bis zur Grablegung, in den Mittelpunkt gestellt wurden. Parallel dazu wurde eine PowerPoint-Präsentation gezeigt, auf der die einzelnen Ausschnitte des Grabtuches in den bekannten schwarz-weiß-Fotonegativen zu sehen waren.

Grabtuch Detail1

  

Grabtuch Detail2

Nach den Fürbitten lud Pfarrer Wutz alle Gläubigen ein, vor dem Grabtuch Kerzen anzuzünden und ihre persönlichen Bitten und Anliegen vor Gott zu bringen. Dazu erklang leise Meditationsmusik.

Kerzen Fürbitten

Die Echtheit des Grabtuches wird von vielen Wissenschaftlern bezweifelt. Sie halten es für eine geschickte Fälschung aus dem Mittelalter. Beweisen können sie dies jedoch nicht. Jeder Erklärungsversuch bleibt unvollständig. Hingegen wird es wohl auch nie gelingen, das Turiner Grabtuch sicher als Jesu Grabtuch zu beweisen, weil es kein akzeptables naturwissenschaftliches Experiment zum Nachweis Christi gibt. So bleibt das Grabtuch ein unerklärtes Zeichen, welches die Beschreibung der Leiden Jesu getreu widergibt. Das tief berührende Bild dieses Mannes ist eine Mahnung an die Fähigkeit des Menschen zur grenzenlosen Grausamkeit, daran was Menschen ihren Mitmenschen antun können. Es steht aber auch für die Hoffnung, dass das Böse nicht das letzte Wort hat. Das Turiner Grabtuch ist ein Bild des Trostes und dadurch Ausdruck von Gottes Barmherzigkeit, welche selbst das größte Leiden des Menschen überwindet.

 

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