Von Pfarrer Sebastian Kneipp sind seine Wasser-Anwendungen zur Stärkung der Selbstheilungskräfte am bekanntesten.
Mit seinen präventiven Maßnahmen wollte er vorbeugen, heilen und lindern. Dass er aber wesentlich mehr Punkte für die Gesunderhaltung fordert, darüber berichtete Barbara Winkler, Gesundheitspädagogin SKA, beim Frauenfrühstück des Landvolks Weidenthal im voll besetzten Sportheim.
Nachdem sich die Frauen an einem reichhaltigen Frühstücksbuffet gestärkt hatten, das die Vorstandschaft vorbereitet hatte, begrüßte Johanna Baumann als Mitglied der Vorstandsteams die Referentin. Sie gab einen kurzen Überblick über aktuelle Termine und berichtete von der Spende über 500 € für das Honigprojekt des KLB-Kreisverbandes im Senegal. Auf diese Weise sollen vor Ort zusätzliche Einkommensquellen geschaffen, Lebensmöglichkeiten entwickelt und somit die Landflucht verringert werden.
Kneipp (1821-1897) polarisierte bereits zu Lebzeiten damit, ohne Chemie viel für den eigenen Körper tun zu können. Seine Lehre ist seit kurzem auch immaterielles Weltkulturerbe. Durch eigene Genesung nach langer Krankheit mittels Tauchbädern entwickelte er seine Gesundheitspädagogik mit den fünf Wirkprinzipen Ernährung, Phytotherapie, Bewegung, Lebensordnung und Hydrotherapie. Zur Ernährung empfiehlt er vollwertige Mischkost, einfach und mäßig, was auch heute den gängigen Empfehlungen entspricht. Bei den Pflanzen zeigt er Verwendung und Wirksamkeit von zwölf milden Pflanzen. Aktive und passive Komponenten gehören für ihn zur Bewegung und da er den Menschen als Bewegungswesen betrachtet, fordert er täglich 10-15 min Bewegung an der frischen Luft. Unter Lebensordnung nennt er Selbstliebe, Nächstenliebe, Werte und Beachtung des Biorhythmus. Die Hydrotherapie umfasst Kalt- und Warmanwendungen, zum Beispiel als Bäder, Güsse, Wickel und Auflagen. Dabei werden mit Thermoreizen auf den ganzen Körper Immunsystem, Stoffwechsel, Psyche, Hormonsystem sowie das Herz-Kreislauf-System angeregt.
Beispielhaft erläuterte die überzeugte Anwenderin Barbara Winkler Oberkörperwaschung, Schönheitsguss und Knieguss, der auch bei Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Krampfadern oder Schlafproblemen empfohlen wird. Kneipp legte die Vorgehensweise genau fest, u. a. dürfen kalte Waschungen nur bei warmem Körper durchgeführt werden. Und beim Wasserguss in der Dusche empfiehlt es sich, den Duschkopf vom Schlauch abzunehmen.
Nach dieser überaus informativen und ansprechenden Einführung in die Lehre des Pfarrers Sebastian Kneipp bietet das Landvolk mit der Referentin einen Praxistermin zum Üben an. Am Mittwoch, 11. Mai 2016 werden ab 8:30 unter fachkundiger Leitung von Barbara Winkler viele Anwendungen praktisch ausgeführt.