Donnerstag, 10.03.2016,
heute gehen wir der Leidensgeschichte Jesu nach. Wir beginnen auf der anderen Seite des Kidrontals oberhalb des Ölbergs in der Paternosterkirche. Wie der Name der Kirche schon ausdrückt, hat hier Jesus seinen Jüngern das Vaterunser gelehrt. Symbolisch ist im Vorbereich der Kirche das Vaterunser in 140 Sprachen angebracht.
Wir begeben uns ein kurzes Stück steil bergab, zu einem Gartenstück, in dem gepflegt Ölbäume stehen, welche noch aus der damaligen Zeit bis heute erhalten sind. Nur einen Steinwurf weiter ist die „Kirche der Nationen“ oder auch Todesangstkirche. Vor dem Alter ist ein 2x2 m großes Felsstück eingerahmt, der Todesangstfelsen, welcher an Jesu Beten am Ölberg erinnert.
In der Talsohle kommen wir dann an das Mariengrab, in den Kirchenraum, der durch die Rußschwarz-Färbung ziemlich unwirklich wirkt.
Danach geht es wieder bergauf in die Altstadt Jerusalems, das wir durch das Stefanustor erreichen. Jetzt sind wir im arabischen Viertel, und bevor wir die berühmte Via Dolorosa erreichen, besuchen wir noch die Bethesdakirche. Diese ist durch ihre Bauweise berühmt, die eine ausgezeichnete Akkustik zulässt. Natürlich nutzen wir die Gelegenheit und singen zwei Lieder, um das Klagerlebnis zu testen.
Wer die Via Dolorosa, den Kreuzweg Christi, als ruhigen, beschaulichen Ort erwartet hat, wird gnadenlos enttäuscht. Der gesamte Weg führt durch den Arabischen Basar, in dem sich Verkaufsstand an Verkaufstand drängt und die Gassen nur ungefähr 5 Meter breit sind. Wir haben noch Glück, dass relativ „wenige“ Menschen unterwegs sind und so ein Durchkommen noch möglich ist. Gott sei Dank haben wir mit Herr Dr. Then einen erfahrenen Führer, sonst hätten wir sicher die Hälfte aller Stationen verpasst. So finden wir die Stationen und können kurz innehalten. So erreichen wir mit der 9. Station die Grabeskirche. Die restlichen sind dann in der Grabeskirche. Diese erkunden wir kurz. Morgen früh wird sie dann nochmals unser Ziel sein.
Jetzt ist eine Stärkung nötig! Mittagspause mitten in der Altstadt von Jerusalem. Die Betreiber der überall vorhandenen Imbiss-Gaststätten freuen sich über uns. Über den Abendmahlsaal, an dem nur der Ort, nicht das Gebäude, historisch ist, geht es über das Davidsgrab, das in einer Synagoge integriert ist, weiter auf den Berg Zion.
In der Dormitiobasilika besuchen wir im Untergeschoss den Gedenkort der Entschlafung Mariens. An diesem Ort in der Nachbarschaft des Abendmahlsaales soll nach der Überlieferung die Gottesmutter Maria im Kreis der Jünger Jesu gestorben sein. Die Ruhe des Raumes zieht uns alle in seinen Bann.
Wer noch gut zu Fuß ist, macht jetzt noch einen Abstecher in die Neustadt von Jerusalem. Hier zeigt sich Jerusalem von einer ganz anderen Seite. Hier herrscht, nur wenige Hundert Meter von der Altstadt entfernt, ein ganz anderer Geist. Hier ist Jerusalem modern, weltoffen, so wie man sich eine Großstadt vorstellt. Es ist angenehm zu sehen, dass es auch noch ein anderes Jerusalem gibt.
Wir verlassen die Neustadt wieder und machen uns nochmal auf zur Dormitio-Basilika. Wir dürfen mit den dort lebenden Benediktinermönchen die Abendvesper und anschließend die Hl. Messe feiern. In der feierlichen Stunde können wir die gesamte Hektik des Tages ablegen und die vielen Eindrücke erst einmal setzten lassen. So geht ein langer und anstrengender Tag zu Ende.
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