Freitag, 11.03.2016, 4:00 Uhr Wecken,
5:00 Uhr Abmarsch zu Grabeskirche. Auf dem Weg wird nicht gesprochen, jeder ist still. Man spürt es, wir erwarten etwas Besonderes. Diese Kirche wirkt nicht durch Glanz, Schmuck oder Gold, sondern die Mystik der Kirche ist, dass wir hier dem Kreuz, der Salbungsstätte und dem Grab Christi sehr nahe kommen. Es sind nur sehr wenig Gläubige bzw. Touristen in der Kirche. Wir können die steilen, engen Stufen des Golgothafelsens zum Kreuzigungsaltar hochsteigen. Hier ist der Felsen, auf dem das Kreuz Jesu stand, noch teilweise zu sehen. In aller Besinnung knien wir uns am Kreuzigungsaltar nieder und können betend den Felsen, an dem das Kreuz stand, berühren. Man will hier einfach länger verweilen. Wir dürfen jetzt eine Hl. Messe in der bedeutendsten Stätte der Grabeskirche, der Grabeskapelle (Heiliges Grab oder Aedicula), dem überlieferten Ort des Grabes Christi, feiern. In der kleinen engen Kapelle dürfen wir für uns alleine die Hl. Messe begehen. Wir sind alle sehr ergriffen und haben teilweise Tränen in den Augen. Diese Messe wird uns alle sehr lang bewegen und ist ein Höhepunkt unserer Pilgerreise. Leider müssen wir das Heilige Grab nach 30 min wieder verlassen, da eine weitere Gruppe nun auch eine Messe gestalten möchte.
Wir haben nun Zeit die Salbungsstelle und die vielen anderen Altäre und Bilder der Grabeskirche zu bestaunen. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir verlassen nach ca. 2 Stunden die Grabeskirche und gehen zurück ins Hotel. Für die nächste Zeit gibt es kein festes Programm, sondern jeder kann eigene Erkundungen in Jerusalem machen.
Um 15 Uhr brechen wir auf nach Bethlehem im Westjordanland. Nach kurzer Zeit sind wir da. Der Glanz von Jerusalem ist verfolgen. Von der Stadt Bethlehem geht nicht der Schein aus, den man von der Geburtsstadt Jesus eigentlich erwartet. Unser Hotel liegt nur wenige Schritte von der Geburtskirche entfernt. Natürliche wollen wir sofort den silbernen Stern, der die Geburtsgrotte markiert, sehen. Ohne lange Wartezeit können wir in die Grotte hinabsteigen und dürfen vor dem Stern niederknien und ihn berühren.
Später haben wir die Möglichkeit, mit dem Direktor des Vereins „Christen helfen Christen im Hl. Land“, Elias Awad, ein überzeugter palästinensischer Christ, zu diskutieren. Er beschreibt uns eindringlich den schweren Stand der Christen in Palästina, welcher dazu führt, dass immer mehr Christen auswandern. Dr. Then und Elias Awad kämpfen mit dem Verein darum, den Christen eine Chance zum Verbleib zu geben. Die Not des Landes führt weiter dazu, dass christliche Organisationen nicht die Christen, sondern vorwiegend die anderen religiösen Bewohner unterstützen. Diese Stunde mit Elias erschrickt uns doch sehr und wir diskutieren heftig. Vor dem Gespräch konnten wir vorwiegend Holzschnitzereien aus Olivenholz, welche durch Christen vor Ort hergestellt wurden, kaufen, und sie so ein wenig unterstützen.
Nachdenklich beenden wir unseren Pilgertag. Was gibt es morgen?
Israelreise Donnerstag 10.03.2016 Israelreise Samstag 12.03.2016